Gute Vermittlungszahlen trotz Corona im MobiJob-Projekt

Seit Anfang Juni sind die verschiedenen Beratungsstandorte von MobiJob für geflüchtete Menschen wieder für persönliche Gespräche geöffnet. Zuvor fanden die Beratungen zu Arbeit und Ausbildung coronabedingt nur am Telefon und per Videochat statt. Im Zuge der Wiedereröffnung ist aber nicht nur die Nachfrage nach individueller Beratung signifikant gestiegen, sondern auch die Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt zeigen wieder eine positive Tendenz.

Die IQ-Fachstelle Einwanderung hat die Auswirkungen des Lockdowns auf den Zugang zum Arbeitsmarkt im Juni 2020 analysiert und die verschiedenen Folgen aufgezeigt: „Besonders betroffen von der Krise auf dem Arbeitsmarkt sind Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft.“ Hierzu sei insbesondere der Wirtschaftsbereich der Arbeitnehmerüberlassung, in welchem viele geflüchtete Menschen tätig sind, zu zählen. Die gesamte Analyse ist hier auf der Webseite des IQ-Netzwerks abrufbar.

 
Auch bei den Vermittlungen im Rahmen des MobiJob-Projekts haben sich diese Entwicklungen bemerkbar gemacht. Waren es im März 2020 noch 16 geflüchtete Menschen, die mithilfe von MobiJob eine Arbeit fanden, so waren es im April und Mai zusammengerechnet nur noch elf. Doch seit der Wiederaufnahme der persönlichen Beratung vor Ort steigen diese Zahlen wieder an.


„Insbesondere durch die sehr intensive persönliche Beratung über mehrere Einzelgespräche hinweg können wir den Menschen auch in Krisenzeiten helfen“, erklärt die Projektleiterin von MobiJob Nora Kempmann. So fanden in den Monaten Juni, Juli und August (Stand: 19.8.2020) durch MobiJob insgesamt 42 Geflüchtete eine Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt. Die Branchen sind dabei sehr vielfältig, doch die meisten Menschen konnten in den Bereichen Verkehr und Lagerei sowie im verarbeitenden Gewerbe inkl. Handwerk eine Anstellung finden.


Zu den vermittelten Geflüchteten zählen auch acht Personen, die trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage einen Ausbildungsvertrag in Berlin unterzeichnet haben. „Zwei unserer Ratsuchenden, die im Herbst ihre Ausbildung starten werden, sind sogar in von Corona stark betroffenen Berufen untergekommen“, führt Nora Kempmann weiter aus. „Ein junger Mann aus Syrien, der eine Ausbildung zum Friseur beginnt, und eine Iranerin, die Hotelfachfrau wird.“ Das Team von MobiJob verfolgt die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen weiterhin intensiv und versucht dabei stets, gemeinsam mit allen Ratsuchenden individuelle Lösungen zu finden.


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